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DAS PREISEN, WAS DAHIN,
MACHT IM ERINNERN SCHMERZ
W. Shakespeare
posthum zum 96. Geburtstag 2021
geboren am 8. Februar 1925 in Lowin / Pommern
gestorben am 17. Juli 2006 in Emden / Ostfriesland
Im Spiegel der Zeit
Schon bald fand er eine Anstellung in der bekannten Kunstschmiedewerkstatt Jan Berents in Emden. Der junge Schmied zeigte dort schnell seine besonderen Fähigkeiten.
„Der junge Pommer hat ohne Zweifel eine künstlerische Begabung, starkes Formempfinden und ausgezeichnete Ideen für die Schmiedekunst“ schrieb schon 1958 ein Redakteur einer Emder Zeitung.
1954 konnte er seine Meisterprüfung ablegen, die er mit der seltenen Note „ Mit Auszeichnung“ abschloß, wie die Tageszeitung in Emden am 1.9.1955 vermeldete. Durch viele künstlerische Arbeiten für Behörden, Ämter, Firmen und Privatleute erwarb er für sich und die Fa. Berents einen besonderen Ruf, der weit über Emden hinaus ging. Zahlreiche Werkstücke, die er selbst entworfen und zum größten Teil selbst gefertigt hatte, zeugen heute noch in Emden und Umgebung von seinem Können.
Beispielhaft genannt werden können hier
neben vielen anderen Werkstücken.
1973 konnte er die Ehrenurkunde der Ostfriesischen Handwerkskammer für 25 Jahre und 1988 für 40 jährige ununterbrochene Tätigkeit bei der Fa. Jan Berents entgegennehmen.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit hat er u.a. auch viele schöne Kupfer-Treibarbeiten in seiner kleinen Werkstatt hergestellt, in der ihn des öfteren auch Redakteure der Tageszeitungen Emdens für Informationen über seine Arbeiten aufsuchten.
Nach seiner Ruhesetzung begann er ostfriesische Teestövchen in echter Handarbeit zu fertigen. So füllte er seinen Ruhestand aus.
In seinem Haus in Emden wuchsen mit den Jahren 6 Kinder heran, die er mit seiner Frau liebevoll erzogen hat und die heute alle in verschiedenen Teilen Deutschlands leben. Den neuen Medien gegenüber war er auch im Alter aufgeschlossen, um damit den Kontakt innerhalb seiner großen Familie zu pflegen.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit war er als praktizierender Christ in Emden und Umgebung bekannt und verbrachte einen Großteil seiner Freizeit mit diesen Aufgaben.
Sein Lebenskreis schloss sich unerwartet am 17. Juli 2006 nach einem erfüllten künstlerischen und spirituellen Leben.
Ausgewählte Werkstücke
Ein frühes Zeugnis seiner Begabung und seines außergewöhnlichen handwerklichen Könnens zeigt sein Meisterstück zur Meisterprüfung 1954/55. Ein Gitter als Auftragsarbeit für die Handwerkskammer Aurich. Ein sehr aufwändiges Stück wie die noch vorhandene Kopie der Kalkulation zeigt: 250 Gesellenstunden und 200 Helferstunden zuzüglich Material. Das Gitter hängt heute noch in der Handwerkskammer in Aurich, wenn auch nicht mehr am ursprünglich vorgesehenen Platz. Dafür aber vor Witterung geschützt. (weitere Fotos durch anklicken des Bildes)
Inspiriert unter anderem vom Berliner Künstler und Kunstschmied Fritz Kühn, der in Berlin eine bekannte Kunstschmiede betrieb, fand Gerhard Schwartinsky seine eigene Formen-Sprache. Verspielte, abstrahierte Elemente aus Flora und Fauna, an den Jugendstil erinnernd, erstaunen in ihrer Verspieltheit und suggerieren eine Leichtigkeit bei der Gestaltung mit dem Material Schmiede-Eisen. Viele Aufnahmen aus der Werkstatt zeigen jedoch, wieviel harte Arbeit hinter dieser Leichtigkeit gesteckt hat. Aber es existieren durchaus auch sachlich strengere Entwürfe. (weitere Fotos durch anklicken des Bildes)
Phantasievolle Motive in formvollendeter, harmonischer Raumaufteilung. Auch viele sakrale Motive finden sich in seinen Arbeiten. (weitere Fotos durch anklicken des Bildes)
Ostfriesische Teestövchen - die Beschäftigung von Gerhard Schwartinsky im Ruhestand. Diverse Formen und wählbare Motive, oder sogar mit Monogramm. Alles in solider Handarbeit. Siehe auch Video Teestövchen Herstellung. Die Arbeit an den Stövchen präsentierte er regelmäßig im Dörpmuseum in Münkeboe/Ostfriesland. (weitere Fotos durch anklicken des Bildes)
Der Pilger am Kreuz in einem Geländer der katholischen Kirche in Emden mit interessanten zusätzlichen Aufnahmen (durch anklicken des Bildes).
Bete und arbeite - Die Figuren eines Betenden und eines Sämannes in einem schräg kreuzenden Gitter - das war die Idee für die Gestaltung eines Gitters an der Katholischen Schule in der Brückstraße. Die Gitterelemente wurden von Wolfgang Schwartinsky, einem Sohn des Kunstschmieds, vor der endgültigen Zerstörung gerettet und zieren nach Aufarbeitung heute sein Haus in Süddeutschland. (weitere Fotos durch anklicken des Bildes)
Taufbecken in der Inselkirche Langeoog von 1958. Inschrift auf dem Deckel: "Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kindlein, der wird nicht hineinkommen". Die Taube ist vom Himmel stürzend dargestellt, analog zum biblischen Taufgeschehen. (weitere Fotos durch anklicken des Bildes)
Der Ausleger Goldener Adler am gleichnamigen Hotel und Restaurant in Emden, direkt neben dem neuen Rathaus. Siehe auch Video Musterbau Goldener Adler. (weitere Fotos durch anklicken des Bildes)
Holländische Fleute und Armillarsphäre als krönender Abschluss am neuaufgebauten Emder Rathaus. Der Architekt des neuen Rathauses Bernhard Wessel hat diese Turmspitze geplant und die Firma Jan Berents wurde mit der Realisierung beauftragt. Bernhard Wessel plante ursprünglich als Abschluss ein "Engelke up de Muer", dann eine Kogge. Gerhard Schwartinsky überzeugte den Rat der Stadt Emden schließlich in einer Ausschusssitzung, dass eine stilisierte holländische Fleute einen größeren Bezug zur Historie der Stadt hätte. Diese wurde dann von ihm als feststehende, vollplastische Skulptur realisiert. (weitere Fotos und ein interessanter Artikel der Emder Zeitung durch anklicken des Bildes)
Ausleger mit Möwe am Lindenhof. Ein Presseartikel informiert über das wiederauffinden der Möwe und deren Restaurierung. (weitere Fotos durch anklicken des Bildes)
Die Evolution eines Seepferdchens...
...vom Roheisen zur fertig geschmiedeten Figur
Die Evolution eines Seepferdchens. Vom Rohstahl zur fertig geschmiedeten Figur.
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